Im Gegensatz zu Management zielt Leadership auf beeinflussende und motivierende Tätigkeiten ab. In der Literatur werden diese Faktoren auch als sogenannte „weiche Faktoren“ bezeichnet. Dies umfasst klassischer Weise die interne Kommunikation. Bei NeuroLeadership ist auch die äußere Kommunikation inkludiert, da sich die Kommunikation im Allgemeinen an Personen richtet und unser Gehirn sich extern, wie intern so verhält, wie es der Situation zugutekommt. Dieses „zu Gute“ schließt aber nicht nur die ökonomische Sinnhaftigkeit des Verhaltens mit ein, sondern auch die emotionalen Faktoren, die teilweise auch der ökonomischen Sinnhaftigkeit entgegenstehen können. NeuroLeadership berücksichtigt die verschiedenen Motive (weiche Faktoren sowie interne und externe Kommunikation) und erstellt so ein Konzept der Hirn-gerechten Kommunikation, die dauerhafte und positive Wirkung erzielt.
Durch bildgebende Verfahren (funktionale Computertomographen, funktionale Magnetresonanz Topographen, Kernspintomographen), aber auch wissenschaftliche EEG (Elektroenzephalogramm), um Bewegungsdaten und Daten in natürlichen Situationen zu erhalten und in Kooperation mit dem Neurowissenschaftlichen Forschungskreis Berlin-Brandenburg wird seit ca. 15 Jahren, mit Kunden und weit mehr als 1.000 ProbandInnen versucht, dem Phänomen Gehirn näher zu kommen. Dabei haben sich gewisse Grundmotive herauskristallisiert, die in Relation zur jeweiligen Situation erheblichen Einfluss auf unser Tun und Denken ausüben. Einschränkend dazu muss gesagt werden, dass wir immer nur von Näherungswerten sprechen, weil auch die besten funkt. MRT, … indirekt die Sauerstoffsättigung messen können, aber die einzelnen Gedanken eben nicht. Dafür gibt es noch keine Messmöglichkeit.
Da die Neurobiologie davon ausgeht, dass fast all unsere Entscheidungen emotional erfolgen, ist es eminent wichtig, diese emotionalen Trigger, sprich NeuroTrigger, ansprechen zu können, um überzeugend und nachhaltig Wirkung erzielen zu können.
Bei einer derart gewaltigen Reizflut die nur geschätzt werden kann und bei bis zu 11 Millionen Reizen je Sekunde liegen könnte, ist es wichtig, was wir davon wahrnehmen und dies ist im Schnitt nur 30 – 40 Reize je Sekunde.
Unsere Wahrnehmung ist der Schlüssel für jeglichen Erfolg. Genau auf diese Wahrnehmung konzentriert sich NeuroLeadership, auch wenn wir einen anderen Vergleich hernehmen: Werbereize. Auch deren Zahl kann nur geschätzt werden und die konkrete Zahl hängt sehr vom jeweiligen Umfeld ab, weshalb ich mich einer konkreten Zahl enthalte. Jedenfalls sind GroßstädterInnen täglich einer sehr hohen Anzahl an werblichen Reizen ausgesetzt, oder InternetvielnutzerInnen, die weitaus nicht alle in unsere Wahrnehmung und somit Verarbeitung gelangen.
Diese Wahrnehmung bedingt die Speicherung und ist man gespeichert, dann bietet dies auch bei der Führung enorme Vorteile. Natürlich nur, wenn diese Wahrnehmung positiv im Sinne der Wahrnehmung ist und war. Unser Gehirn reagiert auf gewisse Reize eher als auf andere und diese nenne ich NeuroTrigger. Da die Wirkung der NeuroTrigger aber eminent vom Umfeld, der Situation, der Gruppe, der Aufgabe, … abhängt, kann ich keine allgemein gültigen NeuroTrigger anführen, auch weil diese je nach Typus unterschiedliche Wirkung erzielen. Gerade bei der Führung gibt es aber meist schon ein entsprechendes Bild zu einer Führungspersönlichkeit, oder auch Personen sowie Vorstellungen aufgrund dieser Prägung, …
Diese Vorstellungen und schließlich Wahrnehmungen kann man aber modifizieren und genau da liegen die Vorzüge des NeuroLeadership!
Dies bedingt eine kommunikative Modifikation, die den Schwerpunkt eben auf diese NeuroTrigger legt und weniger auf sachliche Inhalte. Wobei hier sehr genau abgestimmt werden muss, wie diese und in welchem Ausmaß erfolgt.
Natürlich kann hier nur sehr allgemein beschrieben werden, wie eine derartige Neurokommunikationsstrategie funktionieren kann, aber als Grundsatz sollte gelten: Da wir sehr emotionale Wesen sind, sollte unsere Kommunikation positiv und emotional erfolgen!
Die Wahlerfolge zahlreicher Populisten verdeutlichen die Wirksamkeit dieser Vorgangsweise, um ein gängiges Beispiel zu nennen, selbst wenn diese negative Botschaften senden. Negative Botschaften erzeugen Angst und Angst will man bei der Mitarbeiterschaft sicherlich nicht haben. Denn wer Angst hat, stößt Cortisol aus und verengt sein Denken und seine Kreativität auf ein Überleben und mehr nicht.
Menschliche Gehirne sind aber nicht so einfach zu kategorisieren und so kann der NeuroTrigger, der bei einer Person, Gruppe, Abteilung, … funktioniert, bei anderen Personen, Gruppen, … zum Gegenteil führen.
Wichtig dabei ist, jene Emotionen zu erfassen, die konstant sind und nicht vom täglichen Geschehen, Befinden, … abhängen und sehr schwanken, weil man sonst zu sehr von aktuellen Situationen abhängig wäre, auch wenn diese natürlich in die Führung hineinspielen. Werte sind Teile dieser konstanteren Emotionalität und der Grund, warum man Werte in jedem sinnhaften Strategieprozess bringen wird. Werte aber, die ich anspreche, sind individuell und nicht jene einer Organisation. Noch dazu erlebe ich als Strategieberater immer wieder, dass Werte eher gewünscht, denn gelebt werden. Deshalb gehe ich auch bei Strategievorhaben, eher von individuellen Werten aus, als dies üblicher Weise der Fall ist.
Aber zurück zu NeuroLeadership:
Das Ziel jedes Führungsansatzes ist Akzeptanz, Identifikation und Motivation. Bei NeuroLeadership und im internen Verhältnis positiv gemeint und stabil, weil Hirn-gerecht aufgebaut. Durch die immer wieder gebotenen NeuroTrigger und deren Kontextualisierung im Alltag, entsteht Vertrauen und bei richtiger Anwendung höhere Potentialausschöpfung der jeweiligen Mitarbeiterschaft. So ziehen Mitarbeiter mit Ihnen und dem gesamten Führungsteam an einem Strang und Fluktuation, Frustration, Burnout, innere Kündigung, … werden unwahrscheinlicher.
Im Außenverhältnis spielt es der Public Relations, dem Employer Branding, … in die Hände, wenn die Botschaften der Führungsebene mit den Bedürfnissen des Marktes zusammenpassen und eventuell positiv überraschen, denn auch hier wirkt die Hirn-gerechte Ansprache!
Fazit: Wenn die durchgehende Kommunikation, sprich innen und außen diesen NeuroTriggern folgt und die im Zusammenhang mit der jeweiligen Situation erfolgt, dann bestehen erhebliche Erfolgschancen auf allen kommunikativen Ebenen und somit im Output, Ertrag, Umsatz, …!
Für Fragen, Anregungen und Kritik stehe ich Ihnen gerne unter bp@fluxuscon.com zur Verfügung!
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